Impressionen von heute: An dieser Stelle erscheinen Ideen und kleine Geschichten aus dem Alltag.
22. Juli
Bezahlte Arbeit im Fokus der Identität, gesellschaftlich wie individuell, trägt dazu bei, das bestehende System zu untermauern. Nur wenn wir uns aus der Abhängigkeit unseres Selbstwertgefühls von Arbeit, Geld und Status befreien, können wir neue, gerechtere Systeme etablieren.
14. Juli
Es ist ja nicht so, dass wir erst jetzt wissen, dass es Generationen mit mehr und welche mit weniger starken Geburtenjahrgängen gibt: Dennoch scheint es zu überraschen - und eine (gerechte) Lösung des Renten-Dilemmas, das dadurch entsteht, ist nicht in Sicht.
Jedenfalls ist klar, dass die Jüngeren nicht gleichzeitig die Schulden der Vergangenheit und die Rente für die Geburten starken Jahre wird zahlen können. Vor allem nicht bei gleichzeitiger privater eigener Altersvorsorge.
Sind gezielte Einladung von Immigranten eine Lösung?
Werden wir überhaupt darüber entscheiden können - oder durch Fakten des Klimawandels gezwungen werden?
Und ist “mehr arbeiten, mehr Geld verdienen” überhaupt eine (machbare) Alternative? Oder produzieren wir dadurch nur zunehmenden Burnout und andere psychische und physische Folgen? Die dann zu einer noch weiter steigenden Anzahl Menschen führt, die Geld von anderen brauchen ...
Wesentlich interessanter finde ich den Ansatz einer Studie aus Island, in der die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohn untersucht wurde. Ergebnis: Kaum geringere Produktivität, deutlich bessere Gesundheit und höheres subjektives Wohlbefinden.
13. Juli
Wie kommen wir eigentlich dazu, Geld, Leistung und bezahlte Arbeit höher zu bewerten als Herz-Qualitäten, Gerechtigkeitssinn, Integrität?
Mir scheint, es ist ein Relikt aus Zeiten, in denen es um das Überleben ging.
Doch dort, wo Lebensqualität und Sinnhaftigkeit zu den wichtigsten Anliegen einer Mehrheit werden, ist eine neue Orientierung notwendig.
Eine, die Individuum und Kollektiv gleichermaßen dient.
Eine, die bessere Chancen hat, die Herausforderung des Klimawandels zu meistern.
Eine, die das Leben für die meisten lebenswerter macht.
Dazu brauchen wir dringend Änderungen in vielen Bereichen des Lebens - ein paar Beispiele:
Arbeit:
Noch immer wird sie als “bezahlte Arbeit” verstanden - und steht im Mittelpunkt der Identität. Des gesellschaftlichen Ansehens.
Gleichberechtigung wird daran gemessen, ob Frauen ebenso viel gegen Geld tätig sind wie Männer.
Dabei sollte das Ziel sein: Jede Person gemäß ihren Wünschen und Fähigkeiten.
Also z.B. auch Reduzierung von bezahlter Tätigkeit von Männern.
Und: Die Entwicklung von Kindern gerade in ihren ersten Jahren muss im Zentrum der Verteilung von bezahlter Arbeit stehen. Schließlich sind sie die Zukunft. Damit spätere Generationen nicht sinnlos zu Trauma-Arbeit gezwungen werden, sollte die Praxis - ob und wie Kleinkinder in Einrichtungen zu geben, um Geld zu verdienen - dringend geprüft werden - im Allgemeinen und in jedem Einzelfall.
Während viele Menschen nicht mehr Vollzeit arbeiten wollen, wird über ein Hinausschieben des Rentenalters diskutiert.
Stattdessen sollten neue Lebens-Läufe erprobt werden, wie regelmäßige Sabbaticals, Wechsel von Tätigkeiten (aufeinander aufbauend oder gänzlich neu) ... so, dass im Ergebnis niemand körperlich belastende Tätigkeiten im Alter ausführen muss bzw erst gar nicht in ein körperliches oder psychisches Burnout kommt.
Gesundheitswesen:
Mit Gesundheit darf kein Gewinn erzielt werden, um die optimale Versorgung für alle zu gewährleisten.
Was bedeutet das?
Das Wohlbefinden des Menschen gehört in den Mittelpunkt aller Regelungen gestellt. (Nicht wie jetzt die ‘Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit’)
Auf jeden Fall darf es keine Anreize geben, unnötige OPs und andere Behandlung durchzuführen - oder an sich erforderliche aus Kostengründen zu unterlassen oder hinauszuzögern.
Die Zweiteilung in private und gesetzliche Krankenkassen erschafft ein Zweiklassensystem in der Versorgung. Das ist ungerecht. Kosten ließen sich durch Abschaffung der Krankenkassen und -versicherungen sparen. Stattdessen könnte es eine zentrale Kostenstelle geben, die die Finanzierung im Gesundheitswesen regelt.
Ausweitung auf das, was Menschen brauchen - inkl. zB therapeutischer Sitzungen nach freier Wahl sowohl in der Dauer als auch des behandelnden Therapeuten. Schließlich sind Entwicklungstraumen u.a. auch eine Folge gesellschaftlichen, also kollektiven, Verhaltens. Und die Erfolge innerer Arbeit kommen automatisch auch dem Kollektiv zugute.
Bildung:
Ins Zentrum der Bildung gehört die Potential-Entfaltung der Kinder bzw Jugendlichen und Erwachsenen. Jeder Person gemäß ihrer Veranlagung und ihres Rhythmus. Das kann bedeuten: Mancher Mensch braucht länger als im derzeitigen System vorgesehen. Manche deutlich weniger. Neben Grundfertigkeiten gibt es persönliche Vorlieben - die zu fördern, ist wichtig für Individuum und Gesellschaft. Denn nur ein Mensch, der mit sich im Einklang ist, kann auch seinen Platz wirklich gut ausfüllen. Bindung, Sozialverhalten, Ethik etc sind wichtiger als Fakten. Auch: Lernen lernen ist wichtiger als der Inhalt.
12. Juli
Dem Beginn der Pandemie folgte eine Welle der Nachbarschaftshilfe und Solidarität, der positiven Nachrichten, des Willens zur nachhaltigen Veränderung unseres sozialen Klimas und unseres Lebensstils. Stille wurde empfunden und gepriesen. Die Menschen hatten wieder Zeit.
Gut, daneben gab es auch Angst, Panikhamstern, soziale Risse quer durch Freundeskreise und Familien. Asoziale Betrügereien und Bereicherungen, Verdrängung anderer Themen wie Klimawandel aus dem kollektiven Diskurs.
Doch alles in allem lag eine Chance in der Luft. Der Luft des Nichtwissens.
Was ist davon geblieben?
Die einst Geschützten sind jetzt geimpft und fühlen sich relativ sicher - es folgt: Drängen in den öffentlichen Lebensraum. Ist das eine Gier, Versäumtes nachzuholen?
Wirtschaft drängt auf mehr und mehr Lockerung. Will nicht wahrhaben, dass Menschenleben gefährdet werden.
Und wohl auch nicht, dass Konsum keine Lösung für unsere Probleme ist, sondern zu ihren Ursachen gehört.
Dabei gehört es zu unseren wichtigsten Aufgaben, neuen Lebensstil zu erproben und zu etablieren:
Weg von mehr, mehr, mehr.
Hin zu bewusst und nachhaltig.
Neue Maßstäbe sind erforderlich, gerechte Lösungen, die nicht die Benachteiligten weiter benachteiligen.
Geld und Einkommen dürfen keine Freischeine zu größerem CO2-Abdruck auf der Erde sein.
Wir brauchen dringend neue Systeme, die möglichst vielen Menschen gerechte Teilhabe ermöglichen.
Jenseits von Geld.
Eine Möglichkeit wäre, parallel zum Geld-System eine CO2-Verbrauchsmenge pro Kopf festzulegen, die jede*r pro Jahr zur Verfügung hat, nicht übertragbar, aber ansparbar über mehrere Jahre: Von dieser darf man dann Ausgaben wählen - für Reisen, Auto, Wohnen, Essen, technische Geräte etc. Auf diese Weise verteilt sich der Luxus und die Wahl, wann wir was wollen. Und worauf wir bereit sind zu verzichten. Wer eine Zeit lang im Luxus wohnt, muss sich eben im Transportwesen oder bei den neuesten Smartphones etc einschränken.
Inwieweit dieser Vorschlag umsetzbar ist, sollte überlegt werden.
Jedenfalls ist das aktuelle System nicht fair.
6. Juli
Rekord-Wärme in Skandinavien. In Kanada Waldbrände.
Was folgt?
26. Juni
Um es vorweg zu nehmen: Ich war und bin für einen konsequenten Lockdown, mit konsequentem physical distancing. Und ich bin gegen diverse Krankheiten geimpft.
Dennoch: Neulich stieß ich auf einen Hinweis in der hiesigen Lokalzeitung, man werde die Impfkampagne publizistisch begleiten und für das Impfen werben.
Als ausgebildete Redakteurin kann ich nur sagen: Das geht zu weit. Wenn die Leserschaft in eine bestimmte Richtung ihres Verhaltens beeinflusst werden soll, durch eine unabhängige Tageszeitung, dann verstößt das eindeutig gegen das Gebot der Trennung von Kommentar und Berichterstattung, gegen den Informations-Auftrag der Medien. Und verspielt Vertrauen, das vor allem (noch) Lokalzeitungen entgegen gebracht wird.
Sauber wäre es, sachlich zu berichten. Einschließlich angemessener Berücksichtigung von abweichenden Meinungen. Und eine daneben (!) stehende Kommentierung, die klar textlich abgesetzt und als Meinung gekennzeichnet ist. Wenn dann die Kommentare alle in dieselbe Richtung gehen (wenn und falls alle Redaktionsmitglieder derselben Auffassung sind) ist das im Sinne der Vielfalt vertretener Meinungen bedauerlich, aber journalistisch sauber.
Darauf zu achten, Kommentar und Berichterstattung zu trennen, gehört zu den wesentlichen Aufgaben klassischer Medien, die immerhin einen Verfassungsauftrag haben.
Eine ebenso bedenkliche Entwicklung zeichnet sich durch die vielen kleinen gesetzlichen Neuerungen ab, die seriösen Journalismus zunehmend erschweren bis verunmöglichen: Es muss Journalisten technisch möglich sein, ihre Informanten, ihre Quellen zu schützen - und straffrei zu recherchieren.
Diese Freiheit wird aber durch zunehmende Überwachung - und Überwachungsmöglichkeit - moderner Kommunikationsmittel gestört, verringert. Zum Beispiel, indem jüngst die digitale Nachstellung unter Strafe gestellt werden soll (Gesetz verabschiedet), ohne dass Ausnahmen für JournalistInnen eingeführt werden.
Ein anderes Beispiel ist die zunehmende Digitalisierung von Geld: Im Zuge der Pandemie wurde sie stärker gefordert, als Solidarität mit VerkäuferInnen, damit diese nicht durch etwaige Viren auf Papiergeld und Münzen gefährdet werden. Allerdings bewirkt die Umstellung auf digitalen Zahlungsverkehr einige Nebeneffekte: Wer wann wieviel und wofür ausgegeben hat, wird nachverfolgbar. Wenn es kein Bargeld mehr gibt, oder dieses vielerorts nicht mehr akzeptiert wird, kann auf einen Streich eine beliebige Person oder Gruppe vom Geldhahn weltweit komplett abgeschnitten werden. Zum Beispiel alle Frauen, einzelne missliebige (wem auch immer mit Macht) Personen, Menschen mit einem bestimmten Merkmal ... Ein enormes Druckmittel. Auch zu konformem Verhalten. Mal von Stromausfall, der Zahlungen unmöglich macht, Hackerangriffen in ungekanntem Ausmaß und anderen dystopischen Visionen ganz zu schweigen.
Wer das nicht will, sollte so oft wie möglich mit Bargeld zahlen!
Ich brauche nicht hinzuzufügen, dass auch Recherchen erschwert werden, wenn jeglicher Geldfluss nachvollziehbar ist?
24. Juni
Eine Krankheit in der gesellschaftlichen Diskussion besteht darin, dass ideologische Wunschvorstellungen als Argument genutzt werden, um (rechtliche) Änderungen als notwendig zu begründen.
Ein Beispiel dafür ist das Steuerrecht, das seit Ende der 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts Ehegatten begünstigt, indem sie ihre Einkommen gemeinsam versteuern können. Hintergrund dieser Regelung war, dass in der Regel ein Verdiener zwei Menschen versorgt also finanziert hat. Da dies mittlerweile nicht mehr der Fall ist, sondern es einerseits eine Vielzahl von Paar- und Single-Haushalten, mit und ohne Trauschein, mit und ohne Kinder, gibt und andererseits in der Regel jede*r selbst Einkommen hat, ist auch die Steuer-Regelung fragwürdig geworden. Ihre Grundlage ist weitgehend entfallen. Also sollte sie abgeschafft werden.
Allerdings nicht mit der Begründung, dass dann rund 500.000 Menschen mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen - also viele in Arbeit gehen würden, für die es derzeit nicht lohnt. Denn dieses Argument, das Gleichberechtigung mit Arbeit gleich setzt, glorifiziert gerade das als wünschenswert, was nicht mehr im Mittelpunkt von (gesellschaftlicher) Anerkennung stehen sollte: Bezahlte Arbeit. Es suggeriert bezahlte Tätigkeiten seien wertvoll(er), no matter, what they are. Und ohne hinzuschauen, was denn da getan wird. Ob es tatsächlich befriedigend ist. Ob es Freude bringt. Ob es sozial und umweltgerecht ist.
Im Gegenteil wird viel zu viel auf ökonomische Belange geschaut.
An statt auf menschliche.
Entsprechendes gilt in anderen Bereichen wie Gesundheitswesen (Ziel ist die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit - nicht etwa der Gesundheit und des Wohlbefindens) oder im Sozialwesen (Ziel ist die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt - nicht etwa die soziale Teilhabe oder gar das Glück der Menschen).
Diese grundsätzliche Sichtweise, die noch vorherrscht, bringt erst Druck und verstellt Möglichkeiten eines Paradigmenwechsels.
22. Juni
Die (bisherige) Pandemie-Zeit habe ich als sehr verlangsamend und als lang hingezogen erlebt. Doch rückblickend stelle ich fest: Die rund 15 Monate sind wie zusammengeschrumpft. Wieder befinden wir uns in einer letzten Juni-Woche, wieder ohne das Volksfest “Kieler Woche”. Wieder liegt der Tag mit der längsten Helligkeit hinter uns. Kaum ist Sommer, schon klopft die drohende nächste Infektions-Welle an. Dieses Mal die Delta-Mutation, die vor allem eins zeigt: Die Impfstoffe müssen sehr viel flexibler hergestellt werden. Und im Grunde gibt es wohl so schnell kein Ende der Impfungen, wenn sie nicht nur immer wieder aufgefrischt, sondern an neue Mutanten angepasst werden muss. Gleichzeitig sinkt der Wille der Menschen - und auch ihre Fähigkeit - zur Einschränkung im Sozialen. Für mich ist es so, als lechze etwas nach Nahrung für die Seele, nach einer Auffrischung der Lebensgeister in den Menschen. Etwa so, wie die Pflanzen nach Regen hungern. Eine Art der Erneuerung, die Mut macht, die weitere Pandemie solidarisch durchzustehen, ist nötig.
1. Juni
Einsamkeit ein Phänomen unserer Zeit (und Kultur)?
Mir erscheint dies eher nicht plausibel.
Was wir haben, ist tatsächlich eine Kultur, die Einsamkeit stärker bewusst macht - und eine nie gekannte Menge an Tools zur Verfügung stellt, sie zu kaschieren, auszublenden, auch vor sich selbst zu leugnen.
Bevor es die heutige Mobilität und Möglichkeit zur Kommunikation gab, die erst einen weiteren Menschen-Kreis an potentiellen Bekannten und Freunden erschließt, war man auf die nähere Umgebung angewiesen. Zu Zeiten, als man ganz selbstverständlich mit mehreren Generationen zusammen lebte, sogar noch stärker auf den unmittelbaren Familienkreis. Wer nicht in die bestehenden Strukturen passte, musste sich in sich selbst zurückziehen um dazuzugehören. War einsam.
Dank erweiterter Möglichkeiten zur Lebensgestaltung ist dies nun anders. Man braucht keinen Anschluss an die Dorfkneipe, wenn man andere Werte hat als die Nachbarschaft. Gleichgesinnte finden sich im weltweiten Netz. Doch auch dies ist kein Garant gegen Vereinsamung, wie wir wissen.
Stets nur digital unterwegs sein, entkoppelt uns von unserer Umgebung, der wirklichen Welt - wir brauchen aber auch die Verbindung zu unseren räumlich Nächsten. Nur, dass wir das Miteinander, das Auseinandersetzen und dabei sich nicht entzweien, nicht mehr im selben Maß wie vor dem digitalen Zeitalter gewohnt sind. Das Nicht-mehr-angewiesen-auf mit all seinen Vorteilen zieht auch ein Nicht-mehr-zusammenkommen mit Gegensätzen nach sich, spornt eine - für viele vergebliche - ewige Suche nach Nähe an, statt sie ins Innere zu lenken. Um von dort aus wieder nach außen in Beziehung zu treten.
Dieser Schritt, Beziehung neu aus einem reiferen, erwachseneren Ich, ist eine der wesentlichen Herausforderungen, die sich uns stellt, wenn wir Vereinsamung überwinden wollen.
28. Mai
Manchmal denke ich, wie verrückt, wenn sich Leute über zunehmend warme und heiße Tage ohne Regen freuen. Wo es doch der Natur nicht gut tut und Auswirkung des Klimawandels ist, also eigentlich traurig stimmen müsste. Mindestens.
Doch andererseits kam mir neulich der Gedanke, das jegliche Nische, die durch welchen Eingriff oder sogar welche Katastrophe auch immer entsteht, von der Natur schnellstmöglich neu erobert wird: Seien es Flechten nach Vulkanausbrüchen oder Tiere, die sich an Städte anpassen Oder .Greifvögel, die reichlich Beute bei Buschfeuern machen, während andere Spezies daraus fliehen oder in den Flammen umkommen. Genauso gehen menschliche Sonnenanbeter mit erhitzten Gefilden um, um ihrer Entspannung zu frönen.
Ja, mutet seltsam an, diese Sichtweise. Hat aber was. “Das Beste aus den gegebenen Umständen machen.” Das ist Leben. Das ist Natur. Wir sind Natur, also Teil davon. Wir sind eine Ausdrucksform des Lebens. Auch wenn es paradox oder widersprüchlich ist.
25. Mai
Menschen-Rechte. Ein diskriminierendes Wort. Es sollte Wesen-Rechte heißen.
16. Mai
Wir brauchen ein Umdenken von Gruppen-Denken hin zu globalem Denken.
Früher gehörte man einem Clan an, einem Stamm, einem Land. Mittlerweile ist unser Aktionsradius allerdings gewachsen. Auch unsere wechselseitigen Einflüsse und Abhängigkeiten voneinander nehmen zu und machen sich mehr und mehr bemerkbar. Entsprechend wächst auch unser Verantwortungs-Radius: Vom lokalen, regionalen, staatlichen hin zum globalen.
15. Mai
Warum werden eigentlich die Priorisierungen der “Impf-Berechtigten” immer weiter aufgeweicht, indem schon die zweite und dritte Gruppe Termine haben darf - obwohl die der vorhergehenden Gruppen noch nicht durchgeimpft sind?
Das einzige, was mir dazu einfällt, ist, dass man im Sommer sagen kann: ‘Jeder, der wollte, durfte.’ - und mit dieser (rechtlich dann richtigen, rechnerisch und praktisch falschen) Behauptung wird es Lockerungen geben. Lockerungen, die zu weniger solidarischem Verhalten führt - nach dem Motto ‘du hättest ja auch’. Was sehr theoretisch stimmt, aber nicht die individuellen Gegebenheiten berücksichtigt: Faktoren wie gesundheitliche Probleme, technische Schwierigkeiten und Vorbehalte und Ängste gegen diese oder wenigstens einige dieser Covid-Impfstoffe.
Die theoretische Möglichkeit zur Impfung aller wird dazu genutzt werden, weiterhin vom eigentlichen Ziel Gesundheitsschutz abzulenken - nämlich tatsächliche Eindämmung der Pandemie - und weiter wie bisher machen: Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft.
Das ist mehr oder weniger zynisch.
So wie die Argumentation im Gesundheitswesen, es gehe um ‘Wiederherstellung der Arbeitskraft’.
Nein.
Es geht um Menschen und Menschlichkeit.
Wir haben keine Ahnung, wie sich Mutanten entwickeln. Wie die Langzeitwirkung der Impfungen ist. Wir machen alles, nur um die Wirtschaft nicht mehr zu belasten.
Werden wieder brave Konsumenten, die die Wirtschaft ankurbeln.
Haben auf dem Weg dahin aus dem Auge verloren, dass es Wichtigeres gibt.
Dass die staatlichen Transfers für Unternehmen ohne Gegenleistung erfolgten.
Dass sich Politiker und ihre Familie und Freunde an der Pandemie ungestraft (und ohne Rückzahlung!) bereichern.
Wir übersehen, dass Geimpfte weiterhin andere anstecken können.
Zum Beispiel wenn sie in Urlaub in Länder fliegen, in denen die Einheimischen noch weniger praktisch eine Chance zur Impfung hatten.
9. Mai
Europatag. Einigkeit? Wohl eher weniger. Schon alleine in jedem Land. Erst recht in allen Ländern zusammen.
Was eint, was spaltet?
Wie wachsen wir zu einer globalen Menschheit zusammen? Einen Tag der Menschlichkeit feiern?
5. Mai
Klimawandel - Bedrohung der Menschheit.
Was machen Menschen?
Sie schicken U-Boote in die Arktis. Wollen vom Klimawandel profitieren -durch Abbau von Bodenschätzen, die ohne Eisschmelze nicht zugänglich wären.
Sie bauen immer neue Super-Waffen, mit denen sie die Meere locker mal für alle unbewohnbar machen können, siehe atomare autonom fahrende Unterwasser-Drohnen mit Reichweiten von 10.000 Kilometern. Also weltweit.
Was können wir tun?
Hoffen, dass andere Menschen nützliche Dinge erfinden, die Bodenschätze völlig irrelevant machen, sodass die permanente Schädigung und Vergiftung der Umwelt durch ihren Abbau ausbleibt.
Uns auf das konzentrieren, was das Leben lebenswert macht. Die kleinen Dinge des Alltags, Freunde, Beziehungen, Natur - alles, was uns Kraft gibt. Bewusste Hinwendung zu dem, was wir lieben.
Und uns weiter entwickeln. Kollektive Intelligenz ausbilden und nutzen. Es sind viele, viele Menschen weltweit, die ein friedliches und faires Miteinander wollen. Geben wir diesem Netzwerk der Menschlichkeit unsere Aufmerksamkeit.
4. Mai
Ende März erging ein spektakuläres Urteil des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 24. März 2021 - 1 BvR 2656/18): Es folgert aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG einen Anspruch auf Schutz vor Umweltgefahren einschließlich Klimawandel. Auch künftige Generationen können danach Anspruch auf Schutz vor dem Klimawandel haben. Art. 20a GG schreibe Klimaschutz als Staatsziel fest - allerdings in Abwägung mit anderen Verfassungsgütern.
Motto: Je drängender der Klimaschutz, desto mehr Gewicht bekommt er gegenüber anderen Verfassungsrechten. Dies kann sicher auch in Beziehung zur verfassungsrechtlich garantierten Eigentums-Freiheit interpretiert werden.
Insofern wird der Gesetzgeber - also der Bundestag mit Bundesrat - Gestaltungsspielräume haben, die mit zunehmender Bedrohung enger werden.
Allerdings: Der Beschluss weist klar auf die Freiheitsrechte künftiger Generationen hin, die mit zu berücksichtigen sind.
Zitat: “Art. 20a GG schließt die Notwendigkeit ein, mit den natürlichen Lebensgrundlagen so sorgsam umzugehen und sie der Nachwelt in solchem Zustand zu hinterlassen, dass nachfolgende Generationen diese nicht nur um den Preis radikaler eigener Enthaltsamkeit weiter bewahren könnten.”
Damit werden auch andere Umweltaspekte als Klima in die Schutzwirkung einbezogen.
Wir dürfen gespannt sein, was dies in Sachen Fracking, Großbauprojekte etc bedeuten wird.
27. April
Ausmisten, Dinge verschenken, Kartons am Straßenrand oder Anzeigen in kostenlosen Online-Kleinanzeigen: Ein neuer Trend, der vor mir nicht Halt macht. Meine Motivation: Ich würde gerne alle Dinge, die ich nicht mehr brauche, in gute Hände abgeben, damit sie weiter genutzt werden können und unter Umständen sogar dazu beitragen, sinnlose Neu-Produktion zu verhindern.
Allerdings hat dies eine Schattenseite, die mich ebenfalls immer wieder beschäftigt: Wie kleinteilig sollte Umwelt bewusstes Kümmern um Besitz sein? Und wo ist es angebracht, mal großzügig die Augen zuzudrücken, und etwas wegzuwerfen - weil der Zeit- und damit Lebens-Aufwand zu hoch ist? Denn zeitaufwändig ist es, vor allem in einer Zeit, in der es viele Verschenk-Angebote gibt, die den Interessenten-Kreis überfluten. Und Zeit ist nun mal Leben, mein Leben. Somit ist es ein Stück weit eine Ethik-Frage, eine persönliche Verantwortung - und ein Stück weit ist es eine Willens-Frage: Wieviel Aufwand bin ich bereit zu geben?
Ein bisschen ist diese Frage eine parallele zu der nach der gerechten Teilhabe: Angesichts dessen, dass wir alle einen CO2-Abdruck (um ein komplexes Thema einmal mit einem prägnanten pars-pro-toto-Begriff zu benennen) hinterlassen, stellt sich die Frage, in welchem Umfang wir ihn uns nehmen als unseren fairen Anteil am materiellen Leben. Ebenso ist es auch eine Frage, inwieweit setzen wir unsere Verantwortung für unsere Dinge und deren sinnvolle Nutzung um?
26. April
Mindestens 1,6 Millionen Tonnen Munition, Waffen, auch chemikalische, Bomben aus den beiden Weltkriegen wurden in Nord- und Ostsee versenkt. Die Behältnisse lecken, es treten Gifte aus - und verändern Erbgut von Fischen, vergiften sie. Sind bereits in ihnen nachweisbar. - Die Politik diskutiert. Wie man alles kartieren und sortieren kann. Wer alles beteiligt werden muss - planerisch und vor allem an den Kosten.
WAHNSINN!
Wenn giftiger Müll in deinem Vorgarten liegt: Diskutierst du, welcher zuerst beseitigt werden muss? Ist es zuerst eine Kostenfrage - oder geht es um schnelles Aufräumen?
Ist es nicht eigentlich egal, was am Dringlichsten ist - Hauptsache, wir fangen an?!
Über Kosten und Beteiligungen, über Kartierung und Dringlichkeit können wir immer noch reden. Auch parallel.
Nur weiter Verzögern - das kann sich niemand von uns leisten. Nicht der Fisch. Der Seehund auch nicht. Das Meer nicht. Und wir Menschen schon gar nicht. Denn wir sind die verantwortliche Spezies! Es ist UNSER Müll. Nicht der der Meeresbewohner.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/reste-aus-den-weltkriegen-was-wird-aus-den-millionen-tonnen-munition-in-deutschlands-meeren/27099098.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
20. April
Wie nährend ist es, mit Menschen in wertschätzender Atmosphäre zusammen zu kommen, das Unausdrückbare in Gedíchte zu fassen und die gemeinsame Liebe für das Leben und die Erde zu kultivieren!
18. April
Was bedeutet Gerechtigkeit als Grundlage einer Wirtschaftsordnung?
Wieviel mehr Geld darf die reichste Person im Verhältnis zur ärmsten haben?
Wieviel steht jeder Person aufgrund ihres Seins zu - ohne jede Leistung?
Wieviel Regulierung wird benötigt, damit “Geld machen” umweltverträglich und sozialverträglich ist oder wird?
17. April
Angesichts der Skandale um Bereicherungen von Politikern sowie ihren Freundes-/Verwandtenkreisen kann es nur eine Schlussfolgerung geben: Alle Pandemie-Gewinne von Firmen, Unternehmen, Privatpersonen, Funktionsträgern, Politikern sowie ihnen nahe stehenden Personen sind an die Staatskasse zu überführen. Zu hundert Prozent. Und zwar unabhängig davon, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist oder nicht. Denn angesichts von Beweis-Schwieirigkeiten ist alles andere der ehrlichen Bevölkerung nicht zumutbar. Desweiteren sollten alle betreffenden Politiker und Funktionsträger ihrer Posten und Ämter aufgeben (müssen) - und zwar ohne Bezüge, Entschädigungen pp. Sie haben dem Ansehen der Demokratie und unseres Rechtssystems geschadet. Außerdem kann nur so sicher gestellt werden, dass niemand in entscheidenden Positionen ein Interesse an einer Verzögerung der Pandemie hat. Die Frage, wer denn bisher wirklich eine Inzidenz Null erreichen wollte, sollte untersucht werden. Sie drängt sich angesichts der Vorfälle geradezu auf. Entsprechend ist eine weitere wichtige Frage, wie künftig sicher gestellt werden kann, dass nur integre Menschen gewählt werden und Ämter, Posten etc bekleiden. Die Frage nach einem Verfahren, das dies gewährleistet, ist die große Herausforderung der Demokratie. Sie war einst geschaffen worden, um die Besten in Verantwortung und Entscheidungs-Positionen zu bringen. Die Diäten werden gezahlt, damit sie nicht Einflüsterungen von Einzel-Interessen anheim fallen. Dazu wäre es vielleicht ein guter Schritt, die Vergütung an die Amtszeit zu knüpfen - und keine weiteren Ruhestandsgelder etc zu zahlen. Außerdem sollten alle Neben-Einkünfte zu hundert Prozent offen gelegt und vergemeinschaftet werden. Dies sind Mittel, die das Ziel, gute und vertrauenswürdige Menschen in die Parlamente und Regierungen zu bringen, zwar nicht erreichen, aber unterstützen.
8. April
Freude am Tun sollte das Normale sein.
Stell dir eine Welt vor, in der alle Lust auf das haben, was sie arbeiten.
6. April
Lange, bevor ich erwachsen wurde, konnten negative Umwelt-Einwirkungen erkannt werden. Doch die Menschen machten weiter mit ihrem Wachstums-Wahn. Nun bin ich längst erwachsen und die junge Generation fordert Aktion für den Klimawandel.
Die Natur, die Erde, wird es weiter geben.
Die Frage ist, ob wir Menschen ein Teil davon sein werden.
27. März
Seit 2007 soll mit der Earth Hour, einer Stunde, in der in vielen Orten die Lichter ausgehen, auf den Klimawandel aufmerksam gemacht werden. Heute um 20.30 Uhr ist es wieder soweit. Weltweit. Aber was bringt das wirklich?
Auf der Website der Initiatoren, WWF, findet sich eine Liste der beteiligten Städte. Und eine Playlist - für die Musik zur Dunkelheit. Hallo? Verbraucht das Streamen keinen Strom?
Und ehrlich: Seit 14 Jahren wird einmal im März ein Zeichen gesetzt. - Und im übrigen Jahr machen alle weiter wie bisher. Das Zeichen scheint nicht angekommen zu sein. Wie wäre es, die Zeiten umzudrehen? Einmal im Jahr alle bedeutenden Bauwerke etc für eine Stunde anstrahlen - und im übrigen nicht. Daraus wird ein Lichtblick fürs Klima!
Weitere Kritik wurde auch schon aus Kreisen von Umweltaktivisten geäußert: Die Earth Hour biete Konzernen, die Umweltthemen ignorieren, eine Plattform sich zu profilieren.
26. März
Es berührt mich, wieviele Menschen ihre Zeit nutzen, um anderen Begegnung, kreative Erlebnisse und Verbindung zu ermöglichen.
25. März
Wie können wir die demokratischen Prozesse so gestalten, dass Parteifreunde keine Gegner in innerparteilichen Streitigkeiten und Personalfragen sind. Dass Menschen mit reifer Persönlichkeit, ausreichend mentaler Intelligenz und Wille zum sowie Ausrichtung auf das Gemeinwohl in die entscheidenden Organe des Gemeinwesens kommen - so, wie es eigentlich Sinn der Volksvertretung ist.
22. März
Dritte Welle. Beratungen von Bundes- und Landeschefs. Das einzige, was uns wirklich durch die Pandemie bringt, ist ein Wert 0. Aber haben die Verantwortlichen den Mut, einen radikalen Lockdown zu setzen? Wie würde ich an ihrer Stelle entscheiden? Wie kann das (jetzt noch) erfolgreich kommuniziert werden?
21. März
Frühlingsanfang. Freude auf die warme Jahreszeit. Revierkämpfe der Wildgänse. Stundenlang, mehrere Tage.
19. März
Fünf Minuten. Gemeinsam verbracht in Stille. Verändern die Atmosphäre.
Was, wenn immer mehr Menschen, Gremien, Regierungen, Organisationen, Verbände, Unternehmen vor jeder Sitzung, jeder Debatte, jeder Entscheidungsfindung fünf Minuten in Stille verbringen?
18. März
Menschenrechte.
“Was für ein diskriminierendes Wort.” Zitat aus einem alten Star Trek Film.
Was einmal im Bewusstsein der Menschheit eine Errungenschaft war. Eine hart erkämpfte.
Eigentlich müsste es erweitert werden zu:
Wesens-Rechte.
Für alle Lebewesen.
Menschen.
Tiere.
Pflanzen.
Erde.
Und alle, die ich noch nicht als Lebewesen erkenne.
16. März
Wandlung passiert an der Naht zwischen Bekanntem und Neuem. Dem Wahrnehmen dessen, was ist, und dem Lauschen auf das, was sei will.
15. März
Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, dass der Impfschutz gegen den Covid Virus nur ein Jahr anhält? Und dass dann alle - ALLE - neu geimpft werden müssten?
Dass allerdings genau das nicht zeitgleich geht.
Dass wir also in einen beständigen Impf-Kreislauf hinein kommen, wenn wir nicht einmal radikal in den Lockdown gehen bis zur Inzidenz 0? NULL neue Fälle. Das müsste das Ziel sein.
14. März
Wieso dürfen eigentlich einzelne mit Ramsch-Artikeln aus Plastik und anderen Billigprodukten, die keiner wirklich braucht und die schlecht für die Umwelt sind, Geld verdienen? Und das Vermögen behalten - nutzen, um Privilegien zu genießen, wie häufige Flüge, die die Umwelt weiter unverhältnismäßig belasten?
12. März
Werden die Einheimischen in der Saison noch an die Ostsee fahren können?
Ich frage mich, warum Campingplätze ausgeweitet werden sollen - auf Kosten von Parkplätzen, die dann den einheimischen Tagesgästen fehlen. Außerdem sind auf die Weise mehr Menschen gleichzeitig vor Ort, was bedeutet, dass es enger wird für alle. Mit entsprechender Ansteckungsgefahr und generell geringerem Genuss.
Mir kommt es ungerecht vor, auch weil dadurch öffentliche Flächen einzelnen zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt werden. Ungeachtet der Bedürfnisse der Mehrheit.
11. März
Unsere Technologie wächst und gedeiht prächtig. Mit Quanten-Computern und anderen Erfindungen wird ihre Verselbstständigung immer wahrscheinlicher.
Was uns wirklich fehlt, ist eine entsprechende Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, das noch in seinen Kinderschuhen steckt. In vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel in der Emotionalen Intelligenz, der Fähigkeit unserer Herzen zu lieben. Unsere Kollektive Bewusstheit. Unsere spirituelle Intelligenz. Und vermutlich noch viele, an die wir noch gar nicht denken (können).
10. März
Sehenden Auges in die dritte Welle? Anders kann ich die Öffnungen derzeit nicht interpretieren.
Impfungen als Heilsbringer? Sorry, soweit sind die nicht. Wir wissen zB nichts über die Dauer des Schutzes durch eine Impfung (von den Langzeitfolgen einmal abgesehen, die wir auch nicht kennen können). Im Gespräch war die Zahl ein Jahr. Heißt das, jedes Jahr wieder Impf(termin)zirkus? Wir wissen auch nichts über die Wirksamkeit in Bezug auf Mutationen. Brauchen wir ständig neue Impfstoffe? Wie soll das gehen?
Die wirklich einzige erfolgreiche Strategie (und die hätte es von Anfang an geben sollen): Lockdown bis zur Inzidenz Null. Absolutes Einreise und Reiseverbot bis zu dieser Null. Das ist auch die Strategie der erfolgreichen Länder, auf die gerne verwiesen wird. Leider oft mit der Betonung: “Schaut, wie toll die das machen, das Ergebnis wollen wir auch haben. Aber bitte ohne die nötigen Konsequenzen.”
Gleichzeitig verstehe ich zutiefst die Stimmen, die um das seelische Wohl vieler vom Lockdown besonders Betroffener besorgt sind. In dieser Hinsicht ist aber ein Schutz- und Hilfsprogramm nötig. Keine Aufhebung des Lockdowns.
Insgesamt brauchen wir einen kollektiven neuen Lebensstil. Der wird vielen erstmal vielleicht unbequem sein. Fragen und Ängste aufwerfen. Und ein ganz neues Lernen von Umgang mit Zeit und sie sinnvoll mit Leben füllen erfordern. Auf solche Ziele hin arbeiten, kollektiv, wäre zum Beispiel eine sinnvolle Nutzung der Pandemie-Zeit.
Wirtschaftlich finde ich es auch interessant zu beobachten, wie Menschen mit relativ hohem Lebensstandard mehr Geld als Unterstützung bekommen, als die ohne oder mit wenig. Sicher wäre es eine - temporäre - Umstellung für Menschen mit hohem Lebensstandard, sich richtig einschränken zu müssen, wenn sie wie alle anderen nicht mehr als Sozialhilfe bekommen. Aber ist das ungerecht?
Und sprechen wir von Ungerechtigkeit: Wieso müssen Verluste vom Staat aufgefangen werden (und dann auch noch ohne Gegenleistung) und Gewinne werden nicht vergesellschaftet? Vielleicht wenigstens zum Teil? Wieso werden bestehender Status Quo geschützt - aber nicht Menschen gefördert, die gerade - noch - nicht soweit sind? (Beispiel: Förderung von etablierten Künstlern, die es ohnehin leichter haben. Statt auch von Künstlern, die sich noch keinen Namen gemacht haben? So wird es gerade schwerer für Neulinge.
Wir müssen an die Wurzel der systemischen Ungerechtigkeit heran, und von dort aus das System erneuern.
Ebenso müssen wir an die Wurzel der Pandemie - und von einer Zero Inzidenz aus unser gesellschaftliches Leben wieder aufbauen.
8. März
Frauentag. Eine Erinnerung für alle, ihre weibliche Seite zu heilen. Nicht nur für Frauen.
6. März
Freundlichkeit ist eine Herzens-Qualität gegenüber sich und anderen, ungeachtet der Person.
2. März
Wenn wir einem von uns abhängigen Wesen verantwortlich sind - aus Liebe wollen wir tun und geben. Doch manchmal braucht es auch eine Pause, in der wir nur für uns selbst da sind. Egal wie wichtig unser Einsatz, oder wie stark das Angewiesensein des Geschöpfes.
25. Februar
Wie oft haben wir uns eigentlich selbst verraten, um in Kontakt und akzeptiert zu sein?
Und wie ändern sich unsere Beziehungen, wenn wir als wir selbst leben, und nicht verbiegen, um gemocht zu werden?
16. Februar
Ein Luftfahrtunternehmen fordert Subventionen für die Anschaffung neuer Flugzeuge, die umweltfreundlicher sind.
Mich macht alleine die Forderung sprachlos: Wieso sollte die Allgemeinheit = öffentliche Hand dafür zahlen, dass sie wettbewerbsfähig bleibt? Die Umwelt gerechte Technologie ist Sache des Unternehmens. Bezahlen tun dann letztlich die Kunden, die ja auch die Leistung in Anspruch nehmen. Während bei Zahlung durch Bund, Land oder Europa auch die die Kosten mittragen müssen, die keine Chance haben zu fliegen.
Mich inspiriert diese Nachricht zu folgender Geschäftsidee:
Liebe Bundesregierung, liebes Parlament,
ich habe eine wahnsinnig coole Geschäftsidee: Weltraumreisen mit klimafreundlichen Raketen.
Dazu braucht es nur die richtige Technologie.
Sie zu entwickeln wird Milliarden oder mehr verschlingen.
Aber ich bin bereit, ein Papier zu schreiben, wo eine einigermaßen verträgliche Zahl steht.
Bedenken Sie bitte: Es ist DIE Investition in die Zukunft!
Denn unsere Kinder und Kindeskinder werden voraussichtlich keine nennenswerte Natur zur Erholung mehr vorfinden und daher auf Reisen fern von der Erde angewiesen sein.
Da ich leider über keine Ressourcen verfüge und auch nicht verrückt genug wäre, für dieses Projekt mein eigenes Kapital einzusetzen, mache ich einen kostengünstigen Vorschlag:
Sie übernehmen die Gründung einer Firma und stellen mich als Manager an.
Natürlich mit prozentualem Gehalt bezogen auf die nötigen Investitionen, sagen wir schlappe drei Prozent des Gesamtvolumens. Also jährlich. Sonderpreis!
Sobald dieses Projekt sich rentiert, dürfen Sie es dann privatisieren. Ach ja, als Teil meines angemessenen Gehaltes sehe ich natürlich ein unwiderrufliches Vorkaufsrecht.
Wenn Sie zu diesem Vorschlag nein sagen, müssen Sie sich den Vorwurf gefallen lassen, träge und unentschlossen im Hinblick auf die positive Gestaltung der Zukunft und geradezu unverantwortlich zu sein. Denn ich werde ihn erheben, von nun an täglich, bis Sie meiner einträglichen Vision zugestimmt haben.
Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, wenn Sie dieses Anliegen unterstützen möchten. Gerne dürfen Sie sich mit Spenden beteiligen.
Absurd?
Auch nicht mehr als eingangs erwähnter Vorschlag - und leider viel zu nah an der tatsächlichen Praxis der Verlust-Vergesellschaftung und Privatisierung von Gewinnen.
14. Februar
Technik und Digitalisierung, künstliche Intelligenz - sie nehmen rasante Entwicklungen.
Auch im Bewusstsein des Menschen, wo sie einen immer größeren Raum einnehmen - als unverzichtbarer Bestandteil des Lebens, als allgegenwärtige Normalität, als Zukunft ...
Was dabei weitgehend auf der Srecke bleibt, ist das Bewusstsein des Menschen für die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten. Was wir tatsächlich brauchen, ist keine Beschleunigung von Digitalisierung, sondern eine Entwicklung des Bewusstseins der Menschen. Ein Entdecken und Erweitern seiner Fähigkeiten.
Entwickelt sich der Mensch nicht weiter, brauchen wir auch keine weitere Entwicklung von KI: Schließlich soll sie der Menschheit dienen, nicht umgekehrt. Das setzt aber voraus, dass Menschen mit ihrer Zeit etwas anzufangen wissen. Jenseits von der Reparatur von Maschinen, dem Konsum von Medien, dem Posten in digitalen Netzwerken. Nur der entwickelte Mensch hat eine Chance auf ein lebenswertes Leben, wenn Roboter menschliche Arbeit weitgehend ersetzt.
2. Februar
Sich selbst auf die Schliche kommen, Muster erkennen, durchschauen, dasein lassen ...
Sich verletzlich zeigen - eine Einladung an andere, sich selbst anzunehmen und zu zeigen.
1. Februar
Lockdown - eine gute Gelegenheit, Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen.
Hören, sprechen, tun ... alles neu zu erleben, sich aufzustellen, bewusst zu machen.
Grundlage für Improvisation, in der Kunst, im Alltag, im Leben.
31. Januar
Wie ist Geld eigentlich in unseren Gehirnen verankert? Was macht den Wert aus? Wieso schreiben wir dem Besitz von Geld Macht zu? Diese Fragen stellen sich mir vor allem deswegen, weil es genügend Beispiele gibt, wo Menschen für “Belohnungen” in Form von Spielgeld, digitalen Edelsteinen ... ohne echten Wert, die nur im Rahmen einer virtuellen Realität Bedeutung haben, bereit sind, Dinge zu tun und ihre Zeit herzugeben. Selbst wenn sie eigentlich keinen Nutzen davon haben. Also ist es die Anerkennung oder vermeintliche Dazugehörigkeit innerhalb einer Gruppe, eines spezifischen Settings, das den Wert verleiht? Oder sind wir so auf Geld als Wert geeicht, dass wir auch virtuelle Äquivalente als Wert akzeptieren? Oder sind wir einfach Sammler, die Jagd auf alles machen, was sich sammeln lässt? Selbst wenn es kein Ding ist, sondern eine lediglich virtuell behauptete Sache?
28. Januar
Der Mensch, das soziale Wesen: Auf unterschiedlichen Ebenen gibt es einen (schon lange bestehenden) Trend zur globalen Vernetzung. Nicht nur durch das Internet, aber mit seiner Unterstützung: Plattformen für Lern-Veranstaltungen, Kongresse, Themen-bezogene Foren, spirituelle und andere Gemeinschaften, der NaNoWriMo (national novel writing month), postcrossing und viele andere. Sie zeigen, wie interessiert Millionen Menschen am Kontakt rund um den Globus sind. Wieso führt das nicht zu einem Näherrücken, zu mehr Frieden, zu (mehr) wechselseitiger Unterstützung?
27. Januar
FFP2-Masken-Pflicht seit 3 Tagen. Ein Bildin der Zeitung aus dem Landtag: Die Herrschaften teils ohne ... Warum? Wissen sie denn nicht, dass ein gutes Beispiel geben zur guten Führung gehört? Und sollten die, die die Regeln erlassen, nicht auch akiv an ihrer Umsetzung teilnehmen - schon um zu erfahren, wie es sich anfühlt, so eingeschränkt in der Atmung zu sein?
25. Januar
Liegt tatsächlich mehr Müll am Straßenrand, in Grünanlagen und an Bushaltestellen? Oder bilde ich es mir ein?
Während ich einen ausgedienten Drucker, diverse Einweg-Masken und einige Verpackungen von Süßigkeiten im Vorübergehen kritisch mustere, bewegt sich mein Gehirn in neue Bahnen:
Immerhin signalisieren sie das dringende Problem der Vermüllung und Verstopfung unserer Umwelt, und auch unserer Gesellschaft. Selbst das Nutzen der diversen Entsorguns-Möglichkeiten scheint einigen Zeitgenossen zu viel der Mühe zu sein. Kaum jemand regt sich auf. Doch genießen wird wohl kaum jemand dieses Trauerspiel.
So führt die Achtlosigkeit einiger (oder vieler?) uns allen vor Augen, wie wichtig Müllvermeidung wäre. Wieviel Überproduktion wir betreiben und unsere Umwelt gering achten. Eine alltäglich gewordene Mahnung.
Zugleich frage ich mich, ob die Natur auf diese Weise wohl eine Aufbereitung, Verarbeitung des Mülls leichter fällt, als in geballten Deponien?
Ich habe keine Ahnung. Denke, dass dabei an allen Orten potentielle Gefahren für Vögel, Wild- und Haustiere entstehen. Tiere können die Dinge verschlucken, sich mit Giften vollstopfen, in Ösen verfangen und an scharfen kannten verletzen.
Traurigkeit breitet sich in mir aus.
21. Januar
Die 25.ste Anthologie mit einem Beitrag von mir ist in meinen Händen gelandet.
12. Januar
Wie passen wir uns immer wieder an sich wandelnde Umstände an?
Die Fähigkeit, lieb gewonnene Strukturen so stabil beizubehalten, dass sie zuverlässig sind, aber zu verändern, wenn erforderlich, gehört zu ganz wichtigen Faktoren im Leben.
Offensichtlich ist dies für einzelne in gewisser Weise einfacher als für Kollektive.
Je nachdem, welche Anpassung gebraucht wird.
11. Januar
Jeder neue Tag bietet die Chance, etwas Neues zu erzählen.
Wie oft nutzen wir sie, um wirklich etwas, das zuvor noch nie gedacht wurde, auszudrücken?
Wie geht das überhaupt, das Unbekannte in Worte zu fassen?
Und was entsteht dadurch? Neue Strukturen, Ideen, Möglichkeiten ...
Sprache gibt auch einen Rahmen, in dem wir denken. Und damit eine Grenze des (uns derzeit) Möglichen.
Eine neue Sprache, etwas Vorsprachliches - und unser Radius, unser Horizont erweitert sich.
9. Januar
Schade, dass Krawall machende Menschen den Radius des Möglichen für die Gemeinschaft, für alle einschränken.
Solange mit Gewalt individuell oder kollektiv gerechnet werden muss, bleibt die Möglichkeit zur Entfaltung höherer Gaben kleiner, als sie eigentlich sein müsste. Das Schöne, Zarte, Verletzliche, Leise wird übertönt vom Lauten, Schrillen, Schrecklichen. Schade. Wirklich schade, was uns allen dadurch entgeht!
8. Januar
Großzügigkeit macht sich bezahlt: Über Verschenk-Aktionen bin ich jetzt in kurzer Zeit mit netten Menschen in Kontakt gekommen, die sich ebenfalls freigebig und freundlich gezeigt haben. Interessante Plauderei, neue Erkenntnisse und Lächeln inklusive. Das macht Lust auf mehr.
In meinem Kopf dreht sich bereits der “was wäre, wenn mehr Menschen sich so verhalten”-Gedankenkreisel. Mein Hauptmotiv beim Verschenken, auch kleiner Dinge, ist, sie möglichst im Nutzungskreislauf zu erhalten und jemand zu finden, der/die sich freut. Im Grunde macht es auch das Trennen von manchen Dingen leichter, wenn man weiß, dass jemand anderes sie wirklich haben will oder gebrauchen kann. Das bringt noch einmal Gewinn beim Befreien von Dingen, die sonst nur Platz einnehmen.
Also, was wäre wenn mehr Menschen wertschätzend mit ihren Sachen umgehen und sich um ihre weitere Verwendung kümmern, wenn sie sie nicht mehr brauchen oder haben wollen? Was macht das für einen Unterschied im zwischenmenschlichen Klima? Und für die Umwelt?
7. Januar
Immer wieder erschreckend: Wieviele Daten, Infos über Computer, andere Geräte, ihre Standorte, Nutzung, angeschauten Inhalte, Dauer der Internetnutzung, Nähe zu anderen Geräten ... im Internet gesammelt, gespeichert, verknüpft, verarbeitet werden. Da kann man locker mal einen Tag damit verbringen, die ganzen Daten-Sammeleien einer einzigen Website zu lesen. Und erfährt, gegen welche Sammlungen und Speicherungen man sich nicht einmal durch Ablehnung wehren kann. Motto: Lass dich ausforschen oder verzichte. Wenn man sich dann noch vorstellt, dass auch alle Nachbarn, Menschen in der Stadt, im Land, auf allen Kontinenten entsprechend mit ihrem Verhalten und ihren Inhalten massenhaft bespitzelt werden - dann graut’s einem. Solange man noch sensibel genug dafür ist.
Nebeneffekt: Wieviel Speicherplatz, Rechenleistung = Strom wird dafür ausgegeben? Umweltschutz, nein danke? ... nur mal so als Anstoß, über einen Neben-Effekt nachzudenken.
6. Januar
Frieden - wie schließen wir mit uns, also unserer Vergangenheit und unserem jetzigen So-Sein, Frieden?
Wie können wir unser Bewusstsein im Frieden verankern, so dass wir ihn nach außen tragen - in jedem Moment unseres Seins?
5. Januar
Erst im Rückblick erkennen wir, wie wir waren.